Lange haben wir warten müssen, bis uns endlich auch einmal ein Hilferuf von einem unfrewillig Besuchten ereilt hat.
Bisher durften wir uns meistens nur Geschichten von waghalsigen Rettungsaktionen und Schwarmfängen anhören, aber jetzt waren wir an der Reihe.
Ein gestreifte Damenkränzchen hat sich wohl letzten Sommer aufgemacht und in der Dachkonstruktion des Firmengebäudes von Bekannten ein neues Domizil gefunden.
Die Freude des Gastgebers war überschaubar und darum haben wir, zusammen mit dem Kollegen von der Imkerei Blütenkleid, die Chance bekommen, eine alternative Wohnung anzubieten.
Das beste an der Veranstaltung war, dass wir für die Bienenrettung freie Hand und Werkzeugwahl bekommen haben.
Ein kleines Loch in der Decke und ein bisschen Glück bei der Suche später war der Blick auf die Bienenwohnung frei.
Um möglichst alle Bienen aus dem schwer zugänglichen Raum in ein neues Heim umzusiedeln, haben wir die Gelegenheit genutzt und unseren frisch gebastelten Bienensauger ausprobiert.
Nicht ohne Stolz verkünden wir: Alle Damen unversehrt und guten Mutes eingetütet und in eine schicke neue Beute verfrachtet.
Die Zeit verfliegt (die Bienen können ein Lied davon singen). Das sechste Bienenjahr rollt unaufhaltsam heran und lässt die über den Winter vereinsamten Imkerherzen höher schlagen. Beinah unerträglich wurde die Sehnsucht nach den gestreiften Insekten und umso größer ist die Freude, an einem milden Februartag einige von ihnen in alter Frische wieder begrüßen zu dürfen. Der Frühjahrsputz der Völker ist in vollem Gange und die dicken Pollenhöschen, die von Winterlingen, Schneeglöckchen und Elfenkrokussen gesammelt werden, kündigen den erste Nachwuchs von 2019 an.
Die Ernte 2018 ist nicht ganz so berauschend ausgefallen, wie die der letzten Jahre. Das Wetter im Frühjahr hat uns zwar eine wahre Blütenexplosion beschert, aber die vom Winter noch eingekuschelten Insekten waren mit der plötzlichen Löwenzahn-, Raps- und Obstblüte parallel wohl etwas überfordert.
Glücklicherweise war die Ernte der Lindenblüte im Juli zuverlässig wie immer und einer unverhofften Quelle haben wir sogar eine kleine Menge frischen Waldhonig zu verdanken. Somit konnten ca. 400 kg flüssiges Gold in Eimer verpackt werden, die jetzt darauf warten, ihren königlichen Zweck zu erfüllen und den Gaumen des werten Honigkunden (bzw. der werten Honigkundin) mit reinem Glück zu benetzen.
15 Bienenvölker und ihre zwei Imker starten hochmotiviert in die Saison 2018. Um unsere Bienen vor insekten-unfreudlicher Landwirtschaft zu bewahren, mussten wir vorübergehend einen Standort räumen. Ein adäquater Ersatzstandort in unmittelbarer Flugnähe zu einem Biorapsfeld wurde bereits bezogen.
Dem Bergahorn sei Dank, haben die Stadtbienen schon fast den ersten Honigraum gefüllt. Die Landbienen warten derweil geduldig auf die Kirsch- und die Rapsblüte.
Vorausgesetzt, wir werden von keinem späten Winterrückfall überrascht, verspricht die Saison 2018 schon jetzt eine ertragreiche zu werden.
Letzten Sonntag haben wir erneut unser Glück auf dem Altfraunhofener Wintermarkt versucht. Unser Honig-, Met- und Propolis-Sortiment haben wir durch verschiedene Bienenkosmetik-Artikel ergänzt. Also Kosmetik aus Bienenprodukten. Nicht Kosmetik für Bienen.
Dank mehrerer Wärmflaschen und einer Thermoskanne Tee haben wir den Tag nicht nur vermeidlich warm sondern auch durchaus erfolgreich verbracht. Vielen Dank, liebe Honigesserschaft, für so einen positiven Start ins Wintergeschäft.
So schnell kann es gehen, da ist das Bienenjahr 2017 schon fast wieder vorbei. Eingebracht hat es uns eine Rekordernte von ca. 600 kg Blüten-, Linden- und Waldhonig!
Dank der neuen programmierbaren Super-Duper-Ultra-Angeber-Schleuder fliegt das Zeug jetzt auch sehr elegant und fast wie von selbst aus den Waben. Der Laie möge sich hierbei ein wunderschönes futuristisches Gerät aus Edelstahl vorstellen, welches auf Knopfdruck und so leise wie eine Trambahn startet und je nach Geschick des Beladenden dann unter Umständen ein erstaunliches Eigenleben entwickelt.
Wenn dieses technologische Wunderwerk nach etwa 2 Minuten rasanter Fahrt wieder langsam zur Ruhe kommt, sind beide Seiten unserer kostbaren Waben von jedem bisschen Honig befreit, das dort jemals eingelagert wurde.
Den Hersteller wollen wir an dieser Stelle nicht nennen, sonst geht diese Lobeshymne glatt als Werbung durch.
Wie dem auch sei, die Saison geht langsam zu Ende und unsere Honigwerkstatt wird Stück für Stück wieder eingepackt. Die Eimer sind im dunklen kühlen Keller eingelagert und warten auf den Appetit ihrer Fangemeinde.
Und auch unsere Blumenwiese, mit der wir unseren lieben Angestellten und allen anderen geneigten Betrachtern, ein bisschen Natur zurückgeben wollten, kann ganz unbescheiden als voller Erfolg gefeiert werden.
Nach einigen Anlaufschwierigkeiten konnten wir uns nun doch mit einem Volk (ein weiteres ist schon in Planung) im Herzen Münchens festsetzen. Dass es sich bei dem neuen Standort ausgerechnet um einen Friedhof handelt, mutet zunächst etwas morbide an, stellt sich aber auf den zweiten Blick als wahres Bienenparadies heraus. Ein Teppich aus Elfen-Krokussen stillt den ersten Hunger im März.
Wie die Jahre zuvor, wollen die Provinzbienen auch 2017 übertrieben viel wachsen. Wir blicken also gespannt in die kommende Saison und erwarten frohen Mutes neue Ernterekorde. Die äußerst ausgeklügelte Strategie, um dieses Unternehmensziel zu erreichen, lautet: mehr Bienen!
Fast scheint es als wolle der Föhnwind der letzten Tage mit viel Sonne und Temperaturen bis 20 Grad die Herbstlaune aus den Köpfen blasen und dafür entschädigen, dass es in der zweiten Novemberwoche gar so eisig war. Gerade diese Woche haben wir uns natürlich für unsere Wintermarkt-Premiere ausgesucht - weil: einfach kann ja jeder!
So sind wir also unter Aufbietung von reichlich unfreiwillig rekrutiertem Personal und Hilfsmitteln (eine Wärmflasche hält sogar in der Kälte bis zu 3 Stunden!!!) irgendwie und ohne den Verlust von Körperteilen über den Tag gekommen.
Eine schöne Erfahrung war's in jedem Fall und auch das Tagesziel (die Standmiete ausgleichen) wurde erreicht.
Vielen herzlichen Dank also an dieser Stelle an unsere fleissigen Helfer und treuen Honigkunden.
Und im nächsten Jahr sind wir wohl auch wieder dabei!
Am Sonntag, den 13.11.2016, steht für uns eine Wintermarkt-Premiere an. Von 12 bis 19 Uhr werden wir in Altfraunhofen Wind und Wetter trotzen um Euch, liebe Honigesserschaft, nicht nur unser gesamtes Sortiment in möglichst dekorativer Form sondern auch handgestrickte Mützen, Schals und Stofftiere und handgemalte Postkarten von unseren kreativen Freunden zu präsentieren.
Tagesziel Nummer 1: So viel Honig bzw. Handwerk verkaufen, dass zumindest die Standmiete ausgeglichen ist.
Der Herbst kommt gnadenlos angerollt und färbt sowohl die Blätter der Bäume als auch die Nasen der Imker leuchtend rot.
Das Angebot der lieben Verwandtschaft, das Nachbargrundstück zu bepflanzeln, haben die rotnasigen Imker gierig angenommen und haben mit einer Auswahl aus Weißdorn, Kornelkirsche, Felsenbirne und vielen mehr ein meisterliches Bienenparadies erschaffen. Sobald die Provinzbienen also nächstes Frühjahr aus ihren Löchern krabbeln, werden sie nur wenige Flugsekunden entfernt einen (beinah) ganzjährig geöffneten Nektar-und-Pollen-Supermarkt vorfinden. Um das Angebot abzurunden, wird der derzeitige langweilige Rasen noch renaturiert und durch eine farbenprächtige Wildbumenwiese ersetzt. Dem kann dann auch das wählerischste Insekt nicht widerstehen.
Die oft unterschätzte Sommerernte hat uns eines Besseren belehrt und erfreuliche 80 kg geliefert. Neben dem erwarteten Lindenhonig konnten die Provinzbienen auch den besten Waldhonig der letzten vier Jahre sammeln. Um größeren Unmut oder gar Aufmüpfigkeit in der Arbeiterschicht zu vermeiden, wollen wir unsere fleißigen Angestellten für dieses Jahr nun in Ruhe lassen und geloben für das kommende Jahr steigende Löhne und kürzere Arbeitszeiten.
Als Neuerung 2016 lassen sich die vier Honigsorten jetzt sogar anhand ihrer Etiketten unterscheiden.
Die idyllischen Insektenbilder vom Wochenende wollen wir der Leserschaft natürlich nicht vorenthalten. Die Provinzbienen sind emsig dabei, ihre Beuten mit feinster Sommermischung aufzufüllen. Natürlich nur bis der Imker kommt und alles rausfischt. Irgendwie weniger romantisch...
Ein arbeitsreiches Wochenende liegt hinter uns und die Früchte unserer Arbeit liegen in Form von zehn 12-Kilo-Eimern, bis zum Rand gefüllt mit frischem Frühjahrshonig, vor uns. Zum ersten Mal in unserer zugegeben noch nicht allzu langen Imkerlaufbahn hat uns das Frühjahr zwei verschiedene Sorten beschert: den gewohnt weißen Blütenhonig, der sich hauptsächlich aus Raps- und Obstblüte zusammensetzt und einen noch nie dagewesenen kastanienbraunen Honig von unserem Münchner Standort. Der Zusammensetzung dieser erstaunlichen Mischung werden wir gewohnt neugierig auf den Grund gehen.
Aller Wahrscheinlichkeit nach werden die bisherigen zehn Eimer kommendes Wochenende auf ca. 15 Eimer aufgestockt, weil noch einige ungeschleuderte Waben auf ihre Verarbeitung warten. Damit steht das Erntejahr 2016 dem Rekordjahr 2015 in nichts nach.
Wir gehen in eine neue Runde und läuten die Bienensaison 2016 ein. Leider hat uns der Winter einen herben Rückschlag in Sachen Blütenhonig beschert, weil er sich Ende April für ein spontanes Comeback entschlossen hat. Sowohl die Raps- als auch die Obstblüte wurde also ordentlich verschneit. Wir dürfen gespannt sein auf das Ergebnis.
Pünktlich zum Start des neuen Bienenjahres hat auch unser Met fertig geblubbert. Stattliche 15 % Alkohol benebeln künftig die Sinne der Imker und der interessierten Kunden (und anscheinend die Sinne der Provinzbiene).
Nur so lange der Vorrat reicht!
Unser Sortiment wird nun durch berauschende 19 Fläschchen Propolistinktur ergänzt. Wenn man dem gemeinen Volksmund Glauben schenkt (oder dem Imker seines Vertrauens), ist Propolis DAS Wundermittel schlechthin und ist anwendbar
- bei Erkältungen
- bei Allergien
- zur Behandlung von Wunden
- zur Mundpflege
- zur Körperpflege
und vieles mehr.
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* Ergänzungen des Autors:
- gegen schlechte Laune
- gegen schlechtes Wetter
- bei gutem Wetter
- bei miesen Aktienkursen
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** Anmerkung des Autors:
- NICHT zu empfehlen bei heller oder weißer Kleidung. Diese Flecken lassen sich nämlich nur mechanisch entfernen.
Da unsere Produktion sich nach wie vor in Betriebsruhe befindet, haben wir beschlossen, unseren Frust in Alkohol zu ertränken. Wie gewohnt gehen wir bei der Beschaffung des Alkohols nicht den leichten Weg, sondern widmen uns seit einem Monat intensiv der Metherstellung.
Der naive Imker, der da denkt "lass ich einfach meinen Honig vergammeln" ist gehörig auf dem Holzpfad. Auch der traurige Säufer, der sich schnelle Zufriedenheit durch akuten Weinkonsum erhofft, muss eines Besseren belehrt werden. Der Zauber der Metherstellung erstreckt sich nämlich über einen Zeitraum von mehreren Monaten, wobei jede Zutat wohl dosiert beigefügt werden muss und ständig für ideale Bedingungen für Madam Hefe gesorgt werden muss. Für den Sommer 2016 können wir aber schon mal ankündigen: Frohlocket, der Honigwein wird in Strömen fließen!
1. Als Bekannter des Imkers kriegt man ausschließlich Honig geschenkt. Denn Honig ist toll und jeder freut sich über Honig.
2. Leute, denen Honig nicht schmeckt, mag der Imker nicht so gern.
3. Von Mai bis Ende Juli hat der Imker keine Freizeit. Da muss er Bienen-Machen.
4. Jede einzelne Buckfast-Biene wird für ihren bezaubernden orangen Streifen beglückwünscht.
5. Leute, die nicht wissen, was eine Buckfast-Biene ist, mag der Imker nicht so gern.
6. Der Kofferraum vom Auto des gemeinen Imkers ist immer voll. In der Regel auch die Rücksitzbank.
7. Der Imker ist davon überzeugt, dass sein Honig, und seiner allein, der einzig gute Honig ist. Konkurrenzprodukte werden dezent als "Plörre" bezeichnet.
8. Der Imker schenkt Imkerkollegen zu jeder sich bietenden Gelegenheit den eigenen Honig. Der Hintergrund hierzu wird in obigem Punkt erörtert.
9. Der Imker kennt keine Jahreszeiten. Für ihn existieren nur Anfangs-, Hochzeit- und Ende des Bienenjahres.
10. Der Imker kennt keine Temperaturen. Entweder die Bienen fliegen oder es ist zu kalt.
11. Der Imker spricht in Codes. "Die Blaue Sieben", "Betonhonig", "Stifte" und vieles mehr kann wohl nur von Eingeweihten entschlüsselt werden.
Kennt ihr das? Ihr habt einen Bekannten oder Kollegen - an und für sich ein netter Mensch - doch immer wieder zeigen sich höchst eigenartige Wesenszüge. Eine Art unerklärliche Verschrobenheit, die sich weder auf Alter, Geschlecht oder Herkunft zurückführen lässt. Hier sind einige Anhaltspunkte, die den seltsamen Bekannten eindeutig als Imker überführen:
1. Wenn dem Imker im Urlaub eine Honigbiene begegnet, wird diese fotografiert. Unabhängig davon, ob sich im Hintergrund das Kolosseum, der Mount Everest oder ein Elefant befindet.
2. Gleiches gilt für Hummeln jeder Art, Wildbienen jeglicher Art und einen Großteil an Schmetterlingen.
3. Eine Biene mit einer Wespe zu verwechseln ist eine bodenlose Unverschämtheit und nicht im Geringsten nachvollziehbar.
4. Eine Biene, die des Nachts im Gras gefunden wird, wird auf der Hand zum Stock zurückgetragen. Natürlich auf der Hand, weil sie sich dort aufwärmen kann.
5. Selbiges gilt für junge Bienen, die noch nicht so gut fliegen können.
6. Dem Imker ist durchaus bewusst, dass eine Sommerbiene nur vier Wochen lebt. Trotzdem wird mit jeder Biene wie mit einer alten Bekannten gesprochen und von der Aussage "Das sind meine Bienen, die kennen mich" ist man fest überzeugt.
7. Weiterhin ist der Imker von der Aussage "Meine Bienen stechen mich nicht" überzeugt. Dementsprechend ist er anhaltend beleidigt, falls es doch mal zu einem Stich-Zwischenfall kommt.
8. Unbeteiligte, Passanten oder sonstige Wehrlose werden ungefragt darüber aufgeklärt, welche Pflanze neben ihnen steht und wann diese Pollen bzw. Nektar liefert.
9. Außerorts wird 30 km/h gefahren, damit man begutachten kann, welche Zwischensaat der Bauer ausgesät hat.
10. Pharmakonzerne sind der Inbegriff alles Bösen.
Ein weiteres Bienenjahr neigt sich gen Ende. Die Völkerzahl und der Honigertrag konnten im Vergleich zum Vorjahr beachtlich gesteigert werden. Die damit verbundene Arbeit hat sich lustigerweise
exponentiell erhöht. Dementsprechend lungern immer noch etwa 30 kg Honig in Eimern herum, die wie der Rest in Gläser abgefüllt werden wollen.
Der ewige Kreis des Lebens demonstriert sich uns in der einen oder anderen Wachsmotte, die es sich in unseren aussortierten Waben gemütlich macht. Da wird es wohl ein bitteres Erwachen geben,
sobald die Waben im Wachsschmelzer landen.
Dank der Wunder der Technik in Form von professionellen Säure-Verdampfern scheint auch die Varroa-Behandlung dieses Jahr zum ersten Mal wie gewünscht zu funktionieren.
Das dritte Jahr der Imkerei wirkt sich positiv auf die Stichresistenz der braven Imker aus. Gefühlter 100 Stiche zum Trotz haben wir die Saison ohne abstoßendere Deformierung unserer Erscheinung
überstanden. Oder unsere Reflexe beim Sich-in-Deckung-werfen wurden perfektioniert. Oder unser Gehör hat sich verfeinert und schaltet den Körper automatisch in Flucht-oder-Kampf-Modus sobald das
aggressive "bsssssssss!" ertönt. Jedenfalls stellen wir ein Paradebeispiel für die Wirksamkeit der negativen Konditionierung dar.
In diesem Sinne, liebe Honigesserschaft, die Regale sind voll und die Sorten Blütenhonig, Lindenhonig, Waldhonig und Akazienhonig warten auf die Verköstigung.
Der Honig fließt wieder! Acht Völker haben uns in 153 Waben die bisherige Rekordmenge von 247 kg des flüssigen Goldes beschert. Unter dem tatkräftigen Einsatz von insgesamt sieben Arbeitskräften,
die ihre Mühen praktischerweise als Honig-Flatrate ausbezahlt bekommen, konnten die Massen innerhalb von zwei Tagen geerntet und abgefüllt werden. Selbstverständlich ist das Ganze nicht völlig
reibungslos abgelaufen und wir haben es wie jedes Jahr geschafft, dass uns der Honig in den 12-kg-Eimern fest geworden ist. Dank ausgefuchster Rühr- und Mischtechnik konnte jedoch am Ende des
Tages alles ordnungsgemäß in Gläsern verstaut werden.
Der gewillte Insektenfreund möge sich dieses freudige Ereignis also zum Anlass nehmen, die honiglose Trockenzeit von einem gräßlichen Monat in die Vergessenheit zu verbannen und wieder
hemmungslos die Brote zu beschmieren!
Von ungestillter Neugier getrieben wagten wir uns auf neues Terrain und versuchten uns an der Königinnenzucht. Weder das kopfschmerzerregende Gefummel an den winzigen Bienenlarven noch der
chronisch verschwundene Umlarvlöffel konnten uns daran hindern fünf gesunde Prinzessinnen heranzuziehen. Sobald die jungen Schönheiten nächste Woche heil von ihren Hochzeitsflügen zurückgekehrt
sind, werden sie feierlich zur Blauen Generation gekört und dürfen dann die Rote und die Grüne Generation tatkräftig unterstützen. Unsere liebe Oma, die Gelbe 15, wird ihr Zepter und damit ihr
Wirtschaftsvolk wohl abtreten müssen, aber sie darf ihren Lebensabend in einem eigenen kleinen Ableger genießen.
Kurz vor der Honigernte wollte ein widerspenstiges Volk doch tatsächlich die Arbeit verweigern und hat einen Fluchtversuch in den Nachbargarten gestartet. Die Abtrünnigen konnten jedoch sicher
eingetütet und an einen neuen Standort gebracht werden.
Apropos junge Dynastie: Auch die Amselkinder sind flügge geworden und sitzen mit grimmigen Gesichtern in der Wiese.
Der Frühling hat sich zwar lang genug Zeit gelassen, aber mittlerweile hat er sich wohl doch herabgelassen, Niederbayern mit seiner Anwesenheit zu beehren. Das wissen die Bienchen zu schätzen und stürzen sich in blanker Sammelwut auf die frühreife Aprikose.
Auch die wilden Verwandten unserer Honigbienen sind herzlich willkommen, sich in den frisch installierten Insektenhotels häuslich niederzulassen. Ein bisschen zu wörtlich genommen hat das die
Frau Amsel, die sich prompt auf unseren Schwarmfangkisten eingenistet hat und sich weder vom geschafftigen Treiben der Bienen, noch von den wurschtelnden Imkern aus der Ruhe bringen lässt.
Der 12 jährige Dackel ist ebenfalls von Frühlingsgefühlen berauscht.
Die Provinzbienen haben ihren ersten schrecklichen Verlust zu beklagen. Die Milbenplage 2014 in Kombination mit der klirrenden Kälte vom Winter 2015 haben unserem Sorgenvölkchen den Garaus
gemacht. Dieser Verlust trifft uns zwar schwer, kommt jedoch nicht völlig überraschend, da die Rote 9 von Anfang an eher zu den kränklichen Mütterchen zählte und dementsprechend ihr Volk nicht
auf die für einen harten Winter nötige Größe aufstocken konnte. Nichtsdestotrotz neigen wir in Trauer das Haupt bitten die werte Honigesserschaft beim nächsten goldenen Brot der Roten 9 und ihrem
Harem zu gedenken, weil mit etwa 12,5 %iger Wahrscheinlichkeit das Glas von ebendiesen zusammengetragen wurde.
Im Folgenden sind die einzelnen Schritte bei der Vollendung der Halle 21 dargestellt. Vom weißen Außenanstrich, der - wie wir zu unserer Schande gestehen müssen - an extern ausgelagert wurde, über den roten Bodenanstrich bis hin zum Aufbau der Küchenzeile lief mal wieder alles profimäßig geschmeidig ab. Die Besorgung der Arbeitsplatte hingegen brachte den Lauf zu einem quietschenden Halt, denn - Memo an uns und alle ebenfalls Ahnungslosen da draußen - Küchenzeilen sind NICHT genormt! Schränke und Arbeitsplatte von unterschiedlichen Herstellern zu kaufen ist dementsprechend wenig sinnreich. Zahlreiche fruchtlose Autofahrten später konnte der Innenausbau jedoch für's Erste abgeschlossen werden.
Etwaige Unsymmetrien der Schränke werden elegant übersehen.
Offensichtlich bereitet sich der Dezember darauf vor, ein typisch deutscher Winter mit gewohnten 20 °C an Weihnachten zu werden. Die Insekten freut's und sie krabbeln mit schlafverklebten Äuglein aus ihren Löchern. Eine Dame wurde tatsächlich mit Pollenhöschen gesichtet, deren Herkunftsort sie natürlich dem neugierigen Imker gegenüber streng vertraulich behandelt. Allem Anschein nach sind auch die ehemals schlimm Varroa-geplagten Völker wohlauf, Gewissheit wird jedoch erst die Oxalsäurebehandlung im Laufe der Woche bringen.
Um's Eck in Bienenflugreichweite zeigt sich der Altweibersommer von seiner schönsten Seite. Sonnenblumen, Sommerraps und Phacelia geben sich auf den Felder als Zwischensaat ein farbenfrohes Stelldichein.
Es ist nicht nur eine bunte Augenweide - Auch das Summen Millionen emsig sammelnder Insekten machen das Spektakel zu einem Fest für alle Sinne.
Nebenbei schreitet die Vollendung der Halle 21 konsequent voran.
Der Kampf geht in die nächste Runde. Derzeit konnten sich die garstigen Varroa-Milben noch einen kleinen Vorsprung ersaugen, aber die Imker-Newbees(!) geben nicht auf. Nachdem uns die Schwammtücher mit Ameisensäure erneut durch ständig unpassendes Wetters, oder aufgrund der Dosierung, oder einfach in völliger Ermangelung von Sachverstand der Ausführenden im Stich gelassen haben, mussten wir zu härteren Mitteln greifen. Der Industrie zum Dank, die dem ewigen Krieg gegen die Milbe auch nicht tatenlos zusehen möchte, konnten wir eine Neuentwicklung, genannt "MAQS", testen, die Idiotensicherheit verspricht. Da wir hier recht eindeutig ins Profil passen, hoffen wir einfach mal auf das Beste.
Die guten Nachrichten zum Schluss sind, dass der Rohbau der Halle 21 fertig gestellt wurde und die Bienchen sich mit Springkraut und Goldrute ganz vorbildlich selbst für den Winter einfüttern.
Wie man das so in einem international tätigen Konzern macht, wollen auch wir die Produktion auslagern. Unsere Planungsabteilung - nämlich wir - hat lange recherchiert, verschiedene Angebote
eingeholt und erfolgreich den günstigsten Dienstleister für dieses Bauvorhaben herausgesucht - nämlich uns. So machen wir uns, sprühend vor verhaltenem Elan und im Gottvertrauen in unser höchst
mangelhaftes Fachwissen ans Werk. Zum nicht geringen Teil ist es dem holden Glück zu verdanken, dass der Erbau der Stützmauer, der Aushub der Baugrube und das Betonieren von Wand und Bodenplatte
bisher ohne schwerwiegende Zwischenfälle vonstatten gegangen ist (abgesehen von dem ein oder anderen Schubkarren-Unglück). Der Fertigstellung der Halle 21 steht also nichts mehr im
Wege.
Durch die diesjährige Frühjahrhonigschwemme und mit der zugehörigen Liefersicherheit im Rücken, haben wir uns dieses Jahr vorsichtig daran gewagt, neue Vertriebswege zu erschließen.
Wider Erwarten musste gar nicht großartig gequengelt werden bis eine gute Seele mit einer großartigen Gelegenheit bereit war, sich unserem Vorhaben zu unterwerfen.
Und so kommt es, dass die Provinzbienen ab sofort in der Schlossapotheke Altfrauenhofen mit einer eigenen kleinen Verkaufsfläche vertreten sind.
Ich denke, es muss nicht extra erwähnt werden, dass es sich dabei natürlich um die großartigste Apotheke der Welt handelt und wir den Pillenladen auch ohne das i-Tüpfelchen, das durch unseren Honig jetzt noch dazu gekommen ist, uneingeschränkt einem jedem Heilungssuchenden empfehlen würden.
Wer tatsächlich in der bevorzugten Lage kommen sollte, sich einmal persönlich dort umsehen zu können, bediene bitte bei Gelegenheit auch das selbst zusammengezimmerte Verkaufsregal aus 30 Jahre altem massivem Eichenholz mit einem anerkennenden Blick.
Vielen Dank an dieser Stelle also noch einmal an das Team der Schlossapotheke für diese tolle Chance!
Wir stellen hiermit offiziell einen Antrag auf 6 wöchigen Kururlaub aufgrund von Burn-Out. Die Arbeit wächst uns über den Kopf, es wird und wird nicht weniger:
Die ganze Wohnung klebt voller Honig, weil bei der letzten Ernte nochmal über 120 kg vom Teufelszeug in die gelben Eimer geflossen sind. Die Eimer der Hölle mussten im extra großen Auto nach München transportiert werden, weil unser kleines Autochen bei einer solchen Beladung vermutlich über den Asphalt geschrammt wäre. Die Dinger mussten natürlich noch in den zweiten Stock hochgeschleppt werden. Und als wär's damit nicht genug, sind freilich wieder mal die Honiggläser ausgegangen. Ganz großes Kino!
Man würde meinen, die Eltern unterstützen ihre ausgelaugten Sprösslinge in solch Zeiten der Not, aber nein! Sie ziehen los und fangen noch einen Schwarm der kleinen Biester ein, um damit unsere Völkerzahl auf sage und schreibe 12 zu erhöhen.
In diesem Sinne, liebe Honigesserschaft, im Schweiße unseres Angesichts sollt ihr Honigbrote essen, bis dass kein Tröpfchen mehr fließet.
Was macht der interessierte Bienenwirt, wenn ihm auf Berufswegen eine professionielle Wärmebildkamera in die Hände fällt?
Er lässt alles fallen und macht sich postwendend auf, um seine Angestellten zu durchleuchten.
Günstigerweise werden etwas kühlere Tagestemperaturen im Mai bei uns langsam zum Normalfall, woduch die Temperaturunterschiede zwischen den Bienchen und der Umgebung besonders gut zur Geltung kommen.
Faule Äpfel unter den fleissigen Arbeiterinnen lassen sich auf die Art und Weise zwar nicht identifizieren, aber interessant sind solche ungewöhnlichen Einblicke trotzdem.
Als kleines Zuckerl hat sich dann noch eine Hornisse(nkönigin?) unter einen wärmenden Blechdeckel zurückgezogen und fotographieren lassen.
(Rote Bereiche sind besonders warm, blaue besonders kalt. Die Tageszeit war ca. 8:15 am Morgen)
Liebe Leute, die Freude ist groß: Es gibt wieder Honig! Und zwar sage und schreibe 72 kg reinsten Blütenhonig. Ein Ende ist noch nicht in Sicht, da wir etwa die Hälfte des flüssigen Goldes aufgrund des hohen Wasseranteils noch in den Beuten gelassen haben, welcher dann in zwei bis drei Wochen geschleudert wird.
Dank überraschend guter Vorbereitung (Selbstlob stinkt, aber wenn's doch so ist) und motivierter Helferlein ist die Schleuderaktion vermeindlich schnell und reibungslos über die Bühne gegangen.
Alles in allem, Vorher-Säubern der Geräte, Garage ausräumen, Garage säubern, aufbauen, Zargen von zwei Standorten holen, schleudern und Nachher-Säubern der Geräte zusammen genommen, waren wir
eineinhalb Tage beschäftigt.
Unser imkerliches Geschick hat sich bereits herumgesprochen und wurde von hilflosen Nachbarn benötigt. Der Bitte, einen verwahrlosten Schwarm im Nachbargarten zu retten, sind wir frohen Mutes nachgekommen. Erschwert wurde der gute Vorsatz durch die semiprofessionelle Durchführung, da zu vorgerückter Stunde erst das Licht knapp wurde und dem weder mit Taschenlampe noch mit geeigneter Ausrüstung entgegen gewirkt werden konnte. Doch offensichtlich konnten wir die Königin in ihr nagelneues Zuhause locken, da am nächsten Morgen reger Flugverkehr vor der angedachten Kiste herrschte.
Nichtsdestotrotz haben wir auch frohe Nachrichten: unsere tapfere Gelbe 1 hat tatsächlich ein Prinzesschen hinterlassen, welches dem spitzen Genpool alle Ehre macht und jetzt schon die Zargen mit Brut vollballert.
Voller Trauer müssen wir mitteilen, dass unsere geliebte Gelbe 1 unerwartet verstorben ist. Als Todestag wird der 30. März vermutet. Die Umstände ihres Ablebens sind noch ungeklärt, imkerliches Ungeschick kann jedoch nicht ausgeschlossen werden.
Das Schicksal ihres Volkes ist derzeit noch ungewiss. Wir haben eine Nachschaffungszelle stehen gelassen in der Hoffnung, dass die Gelbe 1 in einer letzten großen Heldentat ihr hervorragendes Erbgut weitergibt und damit der Fortbestand ihres Hauses gesichert ist.
An dieser Stelle bitten wir die Leser, sich zu erheben und der Gelben 1 - so viel haben wir ihr zu verdanken - ein letztes Mal die Ehre zu erweisen, die ihr gebührt.
Endlich haben wir es geschafft, unser lange geplantes Bienenlogo zu überarbeiten. Hier ist das druckfertige Meisterwerk und btw. LANG LEBE PAINT !!
Zur Veranschaulichung ist nochmal die gesamte Entwicklung abgebildet. Im Nachhinein betrachtet, macht die Ursprungsbiene noch einen leicht invaliden Eindruck.
Irgendwie ist er ja gefühlt schon seit einer ganzen Weile an unserer Seite, aber ab morgen jetzt auch ganz offiziell.
Der Frühling scheint angekommen und, vorausgesetzt, der März überrollt uns nicht noch mit der längst überfälligen Kälte, können wir mit stolzgeschwellter Brust verkünden, dass alle geliebten Völker den Winter soweit überstanden haben.
Zugegebenermaßen war das im viertwärmsten Winter seit Beginn der Messungen 1881 nicht unbedingt eine imkerliche Meisterleistung, aber nichtsdestotrotz ergötzen wir uns an den sonnigen Tagen an einem Arbeitsbetrieb wie im Hochsommer.
Sal-Weiden, Haselnusssträucher, Winterlinge und die ersten Krokusse fröhnen schon der stetig erstarkenden Sonne und versorgen den aufmerksamen Fluglochbeobachter schon mit dem Anblick vielfarbiger Pollenhöschen.
Nur unsere polnischen Budget-Zwiebelchen sind aktuell noch etwas zurückhaltend unterwegs.
Wir hoffen jetzt einfach darauf, dass eine verspätete Schneewalze nur ein garstiger Traum bleibt und beginnen zusammen mit unseren Insekten, und mit einem nagelneuen Objektiv, wie man unschwer erkennen kann, die Startvorbereitungen für die neue Saison.
Auch im Winter steht die Produktion nicht still. Der Geschwindigkeit der Kistenvermehrung nach zu schließen, rechnen wir - zuversichtlich und bescheiden wie wir sind und dank erster treuer Honigkunden - mit einer exorbitanten Expansion unseres noch kleinen Unternehmens. Das sauber gestapelte Holzlager stellt kaum ein Ende in Sicht.
Die improvisierten Bienenstände, bestehend aus einer Mischung aus Europaletten und Steinen, sind inzwischen durch höchst professionell wirkende Konstrukte ersetzt worden.
1000 polnische Krokus-Zwiebeln von e-bay für 50 Öre - das lässt sich der aufmerksame Imker nicht entgehen! Mit professioneller Unterstützung beblümelten wir die Obstwiese, um unseren Mädels (hoffentlich!!) einen idealen Start in die neue Saison zu sichern. Wenn alles so läuft wie geplant, sollten unsere Damen im kommenden Frühjahr ihren Hunger am mitunter ersten Blümchen des Jahres stillen können.
Auch für die komfortable Überwinterung des Geflügels ist gesorgt mit einem selbst gebauten Vogelhäuschen im Blockhaus-Stil.
Ganz vergessen wurden die letzten bunten Herbstimpressionen und ein kleiner Igel, der sich leidenschaftlich über das Katzenfutter hermachte.
... stehen in diesen Tagen nicht nur bei den Bienchen hoch im Kurs.
Wir haben die Mädels dieses Wochenende weitgehend ihrem eigenen Vergnügen überlassen und es bei einigen kurzen Besuchen am Stand belassen, um die meditative Wirkung des regen Treibens vor den Stöcken auszukosten.
Es war aber auch einiges zu tun.
Um die Baulücke auf dem alten Hof zu schließen, der sich direkt an unseren Bienenstand schmiegt, wurde fleissig gebaggert und geschaufelt.
Ein zusätzlicher Geräteschuppen soll Raum in den vorhandenen Gebäuden geben, damit die Jugend dort ihr Bienenglump trocken und geborgen lagern kann.
Auch auf den entstandenen Aushub haben wir schon ein Auge geworfen. Hektarweise Blütenmeer soll dort die nächstjährige Honigernte nach oben treiben.
Trotz allem war dann tatsächlich auch noch genug Zeit, um ausgiebig auf Schwammerljagd zu gehen und einige Impressionen aus der herbstlichen Landschaft zu einzusammeln.
Zu guter Letzt bleibt an dieser Stelle noch genau so viel Platz, um unserem treuesten Begleiter zu einem Moment im Rampenlicht zu verhelfen.
Vielleicht reicht es ja dann im nächsten Jahr auch für ein neues Teleobjektiv....
Inzwischen ist der Herbst relativ unverkennbar angekommen.
Die Temperaturen haben im Laufe der letzten Woche des Öfteren an der unfreundlichen 0-Grad-Grenze gekratzt und der kalte Wind gibt sich alle Mühe, den letzten Rest spätsommerlicher Wärme aus der Kleidung zu fegen.
Weil der Vorschlag, unsere treuen Insekten zum Schutze gegen die oben erwähnten Widrigkeiten im elterlichen Wohnzimmer zu überwintern, an fehlender Kompromissbereitschaft gescheitert war, stand für dieses Wochenende die Errichtung einer Trutzburg gegen Wind und Wetter am Götzdorfer Standort auf dem Programm.
Nach anfänglichen Motivationsproblemen und aktuter Unlust, hat sich das Projekt schlussendlich doch ganz ordentlich entwickelt.
Aber undankbar wie Weibsvolk nunmal ist, wurde das Anlitz einer der ausführenden Kräfte doch tatsächlich im Schaffensprozess von einer anfliegenden Dame perforiert und entstellt (erkennbar an dem roten Boppel unter dem linken Auge im 2. Bild).
Als kleine Dreingabe und weil fremde Lorbeeren doch immer noch diejenigen sind, mit welchen man sich am einfachsten schmückt, gibt es noch ein paar schicke Schwammerlbilder. Während wir das ganze Wochenende zum Schutze der Belegschaft unserer Imkerei knechten musste, wurden vom Rest der Familie die umliegenden Wälder abgegrast. Man darf feststellen: es pilzt! - und das nicht zu knapp.
Zu guter Letzt haben wir natürlich auch noch unser Scherflein davon abbekommen - und das war gerade genug, um uns zu motivieren, den Kisten am Aster Standort in den letzten Stunden eines
unerwartet schönen Tages noch einen neuen Anstrich zu verpassen.
Uns sind ganz bezaubernd königsblaue Pollenhöschen aufgefallen. Dr. Google hat uns aufgeklärt, dass es sich hierbei um Phacelia-Pollen handelt. Schnurstracks haben wir uns widrigsten Wetterbedingungen zum Trotz mit der Kamera bewaffnet ins nächste Phaceliafeld gestürzt und haben auch beinah den Beweis erbracht.
Unten sind die etwas besser gelungenen Impressionen vom Wochenende. Beim Versuch ein schüchternes Bienenmädchen vor die Linse zu locken hat sich gleich ein eitler Schmetterling in Pose geworfen. Durch Streicheleinheiten für den schlimm verschmusten Nachbarskater wird die Arbeit an den Bienchen oftmals ein wenig verzögert.
Wir müssen uns noch von der Muse küssen lassen, aber sowas in der Art könnte es werden. Von der Statur her sind's wohl eher Drohnen =/
Der vielfach gefasste und konsequent nicht umgesetzte Vorsatz, ein einheitliches Zubehörlager zu schaffen, zeichnet verantwortlich dafür, dass die Schwammtücher zur Behandlung in mehrfacher Ausführung besorgt werden mussten. Aber es kann Entwarnung gegeben werden: Die ursprüngliche Packung ist mittlerweile wieder aufgetaucht. Sie war vollkommen logisch und nachvollziehbar verstaut.
Die roten Punkte im Bild sind die Varroa-Milben und dazwischen verteilt sind einige verloren gegangene Pollenhöschen.
Nachdem das Jahr 2013 in der Spätlese doch noch einiges an Honig für uns bereit gehalten hat, gehen die Vorbereitungen für den unweigerlich näher kommenden Winter langsam auf ein Ende zu.
Obwohl die Meinungen zur richtigen Vorbereitung auf den Winter mindestens ebenso grundverschieden sind, wie die Menschen, die dahinter stehen, scheinen sich die meisten zumindest in einigen Punkten einig.
Wichtig sind:
- Die richtige Menge des richtige Futters
- Eine sorgfältige Varroa-Behandlung
- Ein geschützter Standort
Unsere erste Behandlung gegen die garstige Varroa-Milbe war eigentlich noch vor unserem Sommerurlaub im August geplant, aber die üppige Waldhonigschwemme und das heiße Wetter wollten da nicht so recht ins Konzept passen.
So kam's wie's kommen musste und wir haben, bewaffnet mit technischen Finessen (Nassenheider Verdunster!) einen (ja, einen ganzen!) Tag vor unserem Urlaub mit der Ameisensäurebehandlung unserer Völkchen begonnen.
Daheimgebliebene Elternteile wurden entsprechend zur Weiterführung der Behandlung geschult und der Urlaub bedenkenlos in Angriff genommen.
Leider hat sich inzwischen gezeigt, dass technisches Versagen, gepaart mit unserem soliden Unwissen ihr Übrigstes getan haben und nach wie vor eine Ganze Menge der kleinen Parasiten in den Völkern sind.
Wie dem auch sei, in mehreren klebrigen Orgien haben inzwischen fast alle Völkchen ihr Winterfutter erhalten (15 -20 kg) und werden sich demnächst einen weiteren Behandlung mit Ameisensäure aussetzen müssen.
Dieses Mal mit etwas mehr theoretischer Erfahrung und weniger technischem Hilfmittel.
Bleibt nur noch zu hoffen, dass der Waldhonig, auf dem Bienen schwerer überwintern inzwischen halbwegs restlos aus den Kästen verschwunden ist.
Nach all den vielen kleinen und großen Patzern des ersten Jahres, dem grausigen Frühjahr und dem Betonhonig im Spätsommer, fühlen wir uns zumindest für den Winter langsam ausreichend gerüstet.
Ein etwas klammes Gefühl bleibt trotzdem, bei dem Gedanken, unsere tüchtigen Arbeitstierchen erst im Frühjahr wieder aufblühen zu sehen.